- Gestern und die DNA
Wir arbeiten in einer nach wie vor – vom Produkt und vom Berufsbild her – männlich dominierten Branche. Frauen sind bei uns im Verwaltungsbereich tätig, aber nicht in Produktion oder Vertrieb. In der Produktion gab es eine „Männerwelt“ mit dem typischen Selbstverständnis, dass Frauen eben nicht hier arbeiten oder den Beruf nicht erlernen. - Was ist passiert?
Wir haben eine neue Personalerin bekommen, die unseren Bereich betreut hat, und wir hatten ein echtes Rekrutierungsproblem. Wir haben einfach nicht genügend neue Mitarbeitende gefunden, auch im Anlernbereich nicht. Das führte zu Überstunden, Klagen der Kollegen, Stress bei den Meistern und entsprechend wieder Klagen über die schlechte Unterstützung durch die Personalabteilung. - Was haben wir gemacht
Die Personalerin war pfiffig und auch frech: Sie hat schlichtweg gefragt, ob wir nicht systematisch Frauen ansprechen wollen. Meine Güte, gab das eine Diskussion. Aber sie konnte einen Bereich gewinnen, der sich eingelassen hat, und sie hat eine wirklich coole Anzeigenkampagne gestartet, in der Lokalzeitung und natürlich im Netz: Wir waren erfolgreich damit! Wir haben ein paar super-motivierte Kolleginnen gefunden, die wir an Bord geholt und angelernt haben. Oh je, war das am Anfang ein Gerede in den anderen Abteilungen. Aber es hat ja alles sehr gut funktioniert, und das Klima in den Teams und in der Abteilung hat sich weiterentwickelt. - Wo stehen wir heute?
Wir haben immer noch Fachkräftemangel, wir suchen immer noch neue Kollegen und Kolleginnen. Aber wir sind offener geworden. Bestimmte Aufträge hätten wir sonst so nicht mehr bedienen können, oder die Kollegen wären uns irgendwann wegen der vielen Überstunden „auf’s Dach gestiegen“. Unser Verhältnis zur Personalabteilung hat sich auch verändert: Wir arbeiten mehr Hand in Hand, und wenn es bei uns im Team einmal knirscht, ist unsere Personalin eine gute Vermittlungs-Instanz zwischen den verschiedenen Seiten. - Unsere Erfolgsfaktoren!
Termintreue ich bei uns ein Schlüsselfaktor, und wir waren in der Vergangenheit oftmals kurz davor, den Termin zu reißen. Die neuen Kolleginnen helfen uns sehr. Auf unseren Internetseiten wird Diversity jetzt als Teil der Unternehmenskultur beschrieben, mit einem sehr ganzheitlichen Konzept (jünger, älter, männlich, weiblich, trans, …, Nationalität, Religion …) und Erfolgsgeschichten dazu. Unsere Kunden und Kundinnen haben uns schon darauf angesprochen und finden das gut! Und unsere Teamkultur hat sich einfach weiterentwickelt.