Wenn Systematik kein Unternehmenswert ist …

Change Stories zeigen Coaching- und OE-Beispiele aus der Praxis – aufgeschrieben für Führungskräfte & HR Professionals, die Veränderung ermöglichen wollen. Enjoy reading!

Der Einkaufsbereich eines mittelständischen Unternehmens hat ein Kostenproblem. Michaela K., die Einkaufsleiterin, bringt gemeinsam mit einem externen Spezialisten ein Kanban-Projekt auf den Weg. Damit soll die Einkaufsteile-Struktur und die Lieferantenstruktur analysiert werden. Ziel ist eine Reduktion der Einkaufsteilevielfalt durch Bündelung und eine Reduktion der Lieferanten. Davon verspricht sie sich auch erhebliche Synergien in der Administration. Dazu braucht sie jedoch die Entwicklung und die Produktion an Bord: Die Vielfalt und die „karierten Maiglöckchen“ entstehen dort. Der Kanban-Experte rät zu einem extern moderierten Workshop und empfiehlt eine Beratung dafür.

Vorgehen

  • Die externe Moderation macht zunächst Einzelinterviews mit den wesentlichen Stakeholdern aus Produktion, Entwicklung und Einkauf: Welches sind die Herausforderungen des jeweiligen Bereichs, wo sehen sie Chancen und wo Risiken des Kanban-Projektes. Welches kann ihr eigener Beitrag sein? Passt Kanban eigentlich zur Unternehmenskultur und zu den aktuellen Key Performance Indikatoren, anhand derer die Leistung der Bereiche gemessen wird …?
  • Mit dem Ergebnis der Interviews startet der Workshop: Zentrale Unternehmenswerte sind Innovationskraft und die Fähigkeit zu Trouble-Shooting. Ein systematischer Ansatz wie Kanban wurde so noch nie eingeführt, die Prozesse sind organisch gewachsen, so wie sie sinnvoll erschienen. Diese Art des Managements ist neu. Es entsteht eine intensive und sehr fruchtbare Diskussion …

Ergebnis

Es gibt ein Commitment, dass die impliziten Unternehmenswerte und die Kultur explizit gemacht und erweitert werden müssen. Nur so wird das Unternehmen weiter wachsen können. Die Job Descriptions des Einkaufs werden vom Team selbst überarbeitet und Kanban-Kompetenzen werden darin explizit aufgenommen. Jede*r kann sich nun daran messen. Michaela K. diskutiert Personalentwicklungspläne mit jedem Teammitglied, so dass sie sich persönlich und methodisch weiterentwickeln.

Es wird ein Gespräch mit der Geschäftsführung geplant und genau vorbereitet: Sie muss das Kultur- und Qualifizierungsprojekt verstehen und mit vorantreiben.